Mein Tourenbuch

E

s ist schöner (leicht bewölkt) als erwartet, als wir um 9:00 unterhalb der Prescenyklause weggehen. Es dauert etwas, bis wir das erste Mal anschnallen. Vor der letzten Linkskehre wird endgültig angeschnallt. Auf einer vereisten Spur geht es dann durch den Wald hinauf zur Edelbodenalm. Auf dem von der Sonne aufgeheizten Hüttendach wird eine Esspause eingelegt.
Die Flanke liegt direkt vor uns. Es sind einige Gestalten zu sehen, auch im Gschödererkar. Die Klienten des Lehrwart haben leichte Schwierigkeiten bei den Kehren. Beim Aufstieg über die freie Fläche sieht man zusehends niedere, düstere Wolken herannahen. Unterhalb des Gipfels bringt heftiger Wind einen Schneeschauer. Es wird steinig, dass man abschnallen muss. Da man sich am Gipfelkamm schwer aufrechthalten kann, findet die Gipfelrast in der Südseite statt. Es ist trotzdem nicht sehr heimelig auf die Dauer. Eine durchgreifende Besserung des Wetters läßt sich nicht abwarten. Der Schnaps ist schnell verbraucht. Das Warten auf der Windseite auf einen krankhaften Brodler läßt uns fast zu Eis erstarren.
Bei der Abfahrt durchfährt man verschiedene Schneearten. Er ist etwas vom Wind verfestigt oder verfilzt, aber immer gut fahrbar. Der gerade Weg zur Alm hinunter ist an einer Stelle doch etwas steil... Ein vom oberen Hang abgetretenes Schneebrett macht das ganze Steilstück nicht leichter. Schließlich ist die Alm dann endlich erreicht (mit viel Warterei). Zunächst heißt es zwar anschieben (über die Alm), dann aber läuft es gut auf einer Spur über die Straße hinunter. So wie beim Aufstieg ist im Schwaigtal mehrmals abzuschnallen (letzte Fahrt bis zur Fütterung). Franz fährt am Straßenrand noch etwas weiter (fast bis zum Haus), aber er hat alte Schi... Um 16:30 sind wir nach einer brauchbaren Tour wieder am Ausgangspunkt. Das Wetter hat sich zwar wieder gebessert, aber insgesamt verschlechtert...
Nachtrag 2010:
Den Ausdruck "krankhafter Brodler" verwende ich heute nicht mehr, sondern ich übernehme als Erfahrenerer und Stärkerer die Verantwortung für meine Begleiter, die sich auf mich verlassen, besonders in schwierigen Situationen...